In meinen bisherigen Blogbeiträgen habe ich bisher ausschließlich Beiträge zum Thema Erstellen und Betreiben von Websites aus technischer Sicht geschrieben. Artikel also über die benötigten Hilfsmittel sei es das Betriebssystem oder Web-Browser und deren Erweiterungen, die notwendig sind eine Website zu erstellen oder zu betreiben. Zeit also, endlich mal einen Artikel zur Vermarktung der Website zu schreiben, denn was nützt die beste Website, wenn sie nicht bei Google & Co gefunden wird.
Da dieses Feld der Suchmaschinenoptimierung unglaublich breit ist und ich in Zukunft sicher noch den einen oder anderen Artikel zu diesem Thema schreiben werde, möchte ich heute mit dem Thema Brandbuilding und Markenaufbau im Bereich Suchmaschinenoptimierung beginnen.
Was ist eigentlich ein Brand?
Der Begriff Branding stammt aus der Zeit als Herdentiere, zum Beispiel Schafe und Rinder zum Schutz vor Diebstahl und zur Identifizierung mit einem Brandzeichen versehen wurden, dem so genannten Brand oder Branding. Heutzutage versteht man unter Branding ein Bereich des (Internet-) Marketings der versucht Waren und Dienstleistungen als Marke zu etablieren und sie so von Konkurrenzprodukten abzuheben und zu unterscheiden.
Eine einmal etablierte Marke kann durchaus das ursprünglich zugrunde liegende Produkt überleben und im Idealfall, als Marke weiter bestehen. So lässt sich eine Marke entwickeln, die den Lauf der Zeit überdauert und ein positives Qualitätsmerkmal transportieren kann.
Große Brands wie McDonald’s, Coca Cola oder Mercedes kennt sicher jeder und deren Status als Brand steht außer Frage und ist wie in Stein gemeißelt. Die Frage die sich uns stellt ist aber, woran erkennt man nicht-große Brands und wie werden diese im Internet, also bei den Suchmaschinen etabliert?
Woran erkennt man ein Brand?
Da wir davon ausgehen können, dass Google all seine Entscheidungen per Algorithmus trifft und es keine manuelle Selektion gibt, sind die folgenden Parameter lediglich eine Orientierungshilfe, die helfen sollen das Thema greifbarer und verstehbarer zu machen:
- Domain-Alter – Je älter eine Domain umso besser. Idealerweise mit der gleichen IP-Adresse, also kein Umzug auf andere Server oder einem Inhaberwechsel.
- Domain-Kontext – Eine Domain lief die ganze Zeit über immer im Kontext von zum Beispiel Ferienhausvermietung und war nicht einmal Onlineshop für Toner-Refills und dann wieder ein Forum für Ungewöhnliche-Himmelsphänomene.
- Social-Media Accounts zum entsprechenden Brand/Keyword bei Twitter, Facebook und Google+, etc. Sind diese reziprok, also in beide Richtungen verknüpft? Eine Domain verlinkt auf eine Google+ Seite, die wiederum auf die Domain ein Linkt gesetzt hat.
- Kontaktdaten – Sind alle Kontaktinformationen, wie voller Name, postalische Adresse, Telefon, E-Mail Adresse zur Kontaktaufnahme vorhanden und einsehbar?
- Vertrauen oder Trust – Wenn viele Links die auf die entsprechende Domain verweisen vorhanden sind, so ist das ein Zeichen für ein Vorhandensein von Vertrauen oder „Trust“. Je besser oder je höher der Trust einer verweisenden Seite ist (z.B. Wikipedia, etc.) umso besser ist es, da diese Autorität das Vertrauen an die jeweilige Website vererbt.
- Sitelinks – Sofern Google & Co der Ansicht sind, dass mehrere URLs einer Suchanfrage zu einer Website relevant sind, werden so genannte Sitelinks angezeigt. Dies erfolgt besonders häufig bei Suchen nach dem Domain bzw. Markennamen.
- Anzahl Treffer in den SERP’s – Je mehr Treffer von der gleichen Seite in den Suchergebnisseiten, den so genannten Google SERP’s angezeigt werden, umso wahrscheinlicher handelt sich dabei um einen Brand.
Ein Brand Beispiel
Bei der Recherche zu einem aktuellen Projekt, bin ich auf die Seite von RenéSim.com gestoßen. Da mir die Seite gut gemacht schien, habe ich den Domainnamen in den Google Suchschlitz eingegeben und dabei trat erstaunliches zum Vorschein. Wie es scheint, erfüllt die Seite alle Merkmale die einen Brand ausmachen ohne dass es sich dabei gleichzeitig um eine globale Marke, à la Apple oder Microsoft handelt.
- Vorhandensein von Sitelinks, die auch die Struktur der Website abbildet.
- Facebook Eintrag
- Trustedshops Bewertungen
- Wikipedia Eintrag
- Google+ Eintrag
- Die erste Seite in den Suchergebnissen wird komplett von RenéSim gefüllt.
Brand-Status, wie erreichen?
Die zuvor genannten Punkte sind Indizien die helfen können den Brand-Status einer Website zu erkennen. Eine Garantie einen Brand Status zu erreichen, wenn die oben genannten Punkte durchgeführt werden, den gibt es allerdings nicht.
Wie erreicht man nun einen Brand Status mit einem Internetauftritt? Da es allein die oben genannten Punkte nicht sind und es keine Anleitung von Google selbst gibt, ist eine Anleitung verständlicherweise schwer möglich. Vielmehr sind es die klassischen Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen wie:
- Jede Menge „Unique Content“ –Text der einmalig vorkommt und von hoher Qualität ist.
- Aufbau von Trust – Sich Vertrauen erarbeiten durch schreiben von hochwertigen Inhalten über einen langfristigen Zeitraum über einen bestimmten Themenkomplex. Wie dieser Blog zum Beispiel.
- Aufbau von Trust II – Sich Vertrauen erarbeiten durch durch zufriedene Kunden und Bewertungen bei einem Online Shop.
- Aufbau von Autorität – Wer sich über einen langen Zeitraum mit einem Thema befasst und durch die Generierung von hochwertigen Inhalten auffällt, auf den wird unweigerlich verlinkt. Je höherwertig die verlinkende Seite ist, umso mehr bekommt die eigene Domain selbst den Status einer Autorität.
- Social Media – Der erweiterte Internetraum, die sozialen Medien, müssen ebenso bedient werden und in die allgemeine SEO Marketing Strategie mit einfließen.
- Die Punkte aus „Woran erkennt man ein Brand?“
Zum Schluss kommt trotz alle dem nochmals ein großes Aber. Alle oben und bisher genannten Punkte haben eines gemeinsam, sie werden Großteils vererbt, das heißt der auf die Website zeigende Link überträgt die Wertigkeit von der verweisenden Webseite. Dies stellt das Grundprinzip aller Suchmaschinen dar. Es bleibt also undurchsichtig wie und wann ein Internetauftritt den Brand Status erlangt.
Je nach Unternehmensgröße und Kenntnisstand können die entsprechenden Brand-Building-Maßnahmen vom Website Betreiber selbst durchgeführt werden oder man greift auf eine klassische Full-Service-Werbeagentur zurück, um eine starke Marke mit großer Strahlkraft aufzubauen.
Als nächstes werde ich einen Beitrag über Responsives Webdesign schreiben, der neuesten Disziplin im Websitebau. Er trägt der Nutzung des Internets durch mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet-Computer Rechnung, welches in absehbarer Zeit enorme Zuwächse verzeichnen wird.
Viel Spaß wünscht
Chefkoch
Als Chefkoch arbeite ich als Systemadministrator und Programmierer. Hier blogge ich über Joomla, Magento, WordPress und Windows. In meiner Freizeit fotografiere ich viel, fahre mit meiner Yamaha XT660R oder Jogge durch die Gegend.
Anzahl Treffer in den SERP’s – Je mehr Treffer von der gleichen Seite in den Suchergebnisseiten, den so genannten Google SERP’s angezeigt werden, umso wahrscheinlicher handelt sich dabei um einen Brand.
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Total unverständlich, immerhin gibt es Marken bei denen sich das ganze geschehen im geschützten Bereich abspielt, da gibt es halt nur 10 Seiten die google erreichen kann der Rest ist intern.
Genauso wie Content…Content hat doch nichts mit MARKE zu tun und macht die Seite nicht unbedingt Authoritärer. Man soll nicht alles mit einem verwürfeln…sicher kann Content hilfreich sein aber nicht wenn es um die „Marke“ geht !
Hallo Nobbi,
danke erst einmal für Dein Feedback.
Wegen Deiner Aussage zur Anzahl Treffer in den Google SERP’s. Vielleicht ist es nicht nur die schiere Quantität der Treffer sondern auch die Qualität der Treffer die ein Indiz für einen Brand anzeigen. Bei meinem im Artikel erwähnten Beispiel renesim.com, sind es Treffer der eigenen Website, gefolgt vom Facebook-Eintrag, weiter geht es mit Trustedshops Bewertungen, Wikipedia, usw. usf. Ich denke das sind starke Indizien für einen Brand weil sie aus unterschiedlichsten Quellen stammen.
Wenn es sich um Marken handelt die einen starken Brand besitzen, die Inhalte aber nicht über das Internet oder der Website des jeweiligen Brandes einsehbar sind, dann handelt es sich dabei vielleicht um einen starken „off-line“ Brand den Google „übernommen“ hat. Kannst Du ein Beispiel für solch eine Marke nennen? Ich habe im Moment keinen zur Stelle.
Warum sollte sich mit gutem Content eine Marke nicht aufbauen bzw. Stärken lassen. Wenn ich ein Hersteller von Wander-Schuhen bin, so kann ich zum Beispiel Strecken und deren Profile besprechen und welche Schuhart dort zum Einsatz kommen kann. Oder ich kann in einem Bereich auf der Website Schuharten und andere Ausrüstungsgegenstände „neutral“ vorstellen und deren Einsatzzweck erläutern, die über eine reine Beschreibung des Produktes im Online-Shop hinaus geht.
Gruß Chefkoch